OBRIRA Low Vision: Duncker- Gewerbepark

OBRIRA Low Vision: Duncker- Gewerbepark

Rathenow, 8. April 2014. Pressefrühstück bei OABB
OBRIRA Low Vision: Duncker- Gewerbepark

Zum Pressefrühstück lud am Dienstag, 8. April 2014 André Schwolow, Geschäftsführer der OBRIRA Low Vision Rathenow ein.

Auf dem Traditionsgelände in der Jahnstraße 27 entsteht ein Gewerbepark, der „Duncker- Gewerbepark“. Der große Traditionsname Rathenows wird zum Markenzeichen entwickelt. Initiator André Schwolow ist Geschäftsführer von OBRIRA Low Vision Rathenow.

1934 wurde der Komplex in der Jahnstraße 27 von August Blöbaum errichtet, zusammen Mit der Firma Scharnbeck wurden hier Brillenteile gefertigt. Gab es vor dem II. WK noch 234 optische betriebe in Rathenow, so berichtet Günter Schwolow, so waren es 1958 noch 75 Betriebe. 45 schlossen sich zur PGH „J. H. A. Duncker“ zusammen, sodass es in Rathenow zu diesem Zeitpunkt nur noch 4 größere Standorte gab. Der wichtigste Standort war die Brillenfertigung, das Herzstück der optischen Industrie der PGH, in der Jahnstraße 27. „Bei Duncker arbeiten zu dürfen“ war für die Beschäftigten eine Wertschätzung ihrer Fachkompetenz. Mit 700- 800 Mitarbeitern war die PGH die größte PGH in der ehemaligen DDR.
1970/ 72 fand eine räumliche Erweiterung am Standort statt und zugleich wurde auf Druck der Partei- und Staatsführung die PGH in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) umgewandelt. Auch ein Namenswechsel fand statt. Von nun an hieß der Betrieb „VEB Augenoptik Herrmann Duncker“. Dieser Duncker hatte keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen zum Begründer der deutschen optischen Industrie, sondern war KPD- Mitbegründer und Gewerkschaftsfunktionär. Der VEB wurde 1978 ebenfalls dem Kombinat Carl Zeiss angegliedert. 1980 folgte der Zusammenschluss des 1948 gegründeten Volkseigenen Betriebes Rathenower Optische Werke (VEB ROW) und des VEB Augenoptik Herrmann Duncker zum VEB Rathenower Optische Werke ‚Hermann Duncker‘.

Zu DDR- Zeiten wurden in Rathenow ca. 5 Millionen Fassungen und 11 Millionen Gläser jährlich produziert. Damit waren die VEB Rathenower Optische Werke ‚Hermann Duncker‘ der Hersteller mit der größten Kapazität in Europa. (Bis zur Wende waren ca. 4,5- 5 Tausend Beschäftigte in der optischen Industrie tätig.)
Den 1991 gestellten Rückübertragungsansprüchen der 1972 verstaatlichten PGH wurde stattgegeben und so siedelten sich am Standort Jahnstraße zunächst 3 Betriebe an. Nach dem Scheitern dieser, gab es einen fast zehnjährigen Leerstand, bis Günter Schwolow die Immobilie 2006 erwarb. Die erste Nutzung erfolgte durch Wolfgang Schröder, die MOM GmbH steht für innovatives Fassungsdesign. OBRIRA und Optikservice Rathenow, beides „Schwolow- Unternehmen“ haben ihr Zuhause ebenso am Traditionsstandort Jahnstraße 27 gefunden, wie weitere Unternehmen.
Zurzeit 6 Firmen erwirtschaften mit zurzeit insgesamt 25 Mitarbeitern einen derzeitigen Jahresumsatz von rund 1,6 Millionen €. Noch ist Platz am Standort „Duncker- Gewerbepark“.

Als André und Günter Schwolow sich den Traditionsnamen Duncker und den „Duncker“- Schriftzug gesichert haben, gehörte auch das sogenannte „Duncker- Männchen“ dazu. Dieses wurde in den 70er Jahren eingeführt.

Das bekannte Maskottchen soll nun, ebenso wie der Traditionsname Duncker für das Marketing genutzt werden.

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